Rudolf Arnheim
starseite

Professor Rudolf Arnheim gehört zu den herausragenden Wissenschaftlern und Lehrern auf den Gebieten der Bild- und Medienwissenschaften, Kunstwissenschaft, Kunstpädagogik, Ästhetik und der Gestaltungslehre. Zum Zeitpunkt seiner Geburt am 15. Juli 1904, kam die Welt im Wesentlichen noch ohne Telefon aus. Rudolf Arnheim wurde so Zeitzeuge der Entwicklung des Films, des Kinos, des Radios und des Fernsehens. Er war einer der ersten Fachwissenschaftlern, die sich mit diesen, damals wirklich neuen Medien, auf kultureller, psychologischer und ästhetischer Basis auseinandersetzten, und er war derzeit der einzige der die Medien Film und Photographie in ihrer Bedeutung als Kunstformen wahrnahm und auch als solche 1932 in seinem Buch „Film als Kunst“ definierte und verteidigte : „Es lohnt die Mühe, den Einwand, Photographie und Film seien nur mechanisch reproduzierte Wirklichkeit und hätten mit Kunst nichts zu tun, gründlich und systematisch zu widerlegen“.

Sein bekanntestes Werk „Art and Visual Perception: A Psychology of the Creative Eye“, wurde zwischen 1954 und 1974 in 14 Sprachen übersetzt. Hier werden von ihm gestalterische Grundsätze der bildenden Künste auf der Basis der Gestalttheorie formuliert. Sein Buch „Visual Thinking“ von 1968, erschienen unter dem deutschen Titel „Anschauliches Denken – Zur Einheit von Bild und Begriff“, gehört ebenfalls zur Pflichtlektüre jedes Künstlers, Kunstpädagogen und Gestaltungstechnikers. Arnheim wendet sich hier gegen das Theorem von Descartes „Ich denke also bin ich“ und damit gegen die Trennung zwischen logischem und sinnlichem Erkenntnisgewinn. Er formuliert die Interdependenz zwischen der Veranschaulichung von Gegenständen bzw. Prozessen und ihrer verbal-kognitiven Verarbeitung: Der Mensch denkt in Bildern. Das Bild ist eine Quelle des Denkens.

Weiterlesen